Samstag, 6. Juni 2015

Magalis Hochzeitsreportage Teil 2

Wer uns kennt, weiß, dass wir manchmal nur Quatsch im Kopf haben und Entscheidungen treffen, die für manche nicht nachvollziehbar sind... Im April 2013 fingen wir also so langsam an, uns richtig Gedanken zu machen wie unsere Hochzeit aussehen sollte. Da wir alle beide mitten im Referendariat steckten, überkam uns plötzlich die Angst, dass es zu viel sei, gleichzeitig auch noch zu heiraten. Trotzdem hielten wir an unserer Entscheidung fest, Stress gemeinsam zu bewältigen macht ja eigentlich unsere Beziehung aus.

Aus purem Jux alberten wir herum und Sebastian nahm den Kalender und meinte nur: „Lass uns mal schauen, auf welches Datum der 7. Juni dieses Jahr fällt.“ Das Datum unserer kirchlichen Trauung fiel auf einen Freitag. Ja lustig, ich dachte mir, aber nichts weiter. Bis Sebastian die Frage in den Raum warf, ob ich mir vorstellen könnte, ihn schon in zwei Monaten standesamtlich zu heiraten, nämlich am 7.6.2013. Erst dachte ich an einen Scherz, aber dann pochte das Herz und es fühlte sich irgendwie richtig an. Also wurde erstmal direkt das Standesamt angerufen und wir fragten, ob es theoretisch noch möglich sei, an diesem Datum zu heiraten. Als uns das bestätigt wurde, riefen wir die Eltern und Geschwister an und fragten sie, ob sie schon was an dem Freitag vor hätten. Nachdem alle zugestimmt hatten, ließen wir die Bombe platzen und überraschten alle mit unserer Entscheidung, die standesamtliche Hochzeit spontan ein Jahr vorzuziehen! Die Reaktionen waren unbeschreiblich.
Wir sammelten alle nötigen Dokumente und meldeten unsere Hochzeit an. Das Standesamt trug uns für 15.30 Uhr ein, perfekt! Hätte man mir vor einigen Jahren gesagt, dass ich meine eigene standesamtliche Hochzeit in weniger als zwei Monaten planen würde, hätte ich nur milde gelächelt. Aber es war tatsächlich möglich, vielleicht aber auch nur, weil wir an dem Tag nur mit dem engsten Familienkreis feierten. 
Mein Kleid fand ich per Zufall: ich zog, ein wenig gestresst, mit meiner Mama los um DAS standesamtliche Kleid zu finden. Es sollte weiß sein, kurz und am liebsten mit Spitze. Nach unzähligen Geschäften hatte ich immer noch kein Kleid und ich fing schon an mich mit dem Gedanken auseinander zu setzen, doch eine andere Farbe tragen zu „müssen“. 

Bis wir, wieder mal nur aus Jux (!), in ein Geschäft gingen wo alles eigentlich viiiiel zu teuer ist. Ich erzählte was ich suchte, die Verkäuferin kam direkt mit einem Kleid an und ich dachte nur: " Oh Gott, das ist soooo hässlich!" Ich probierte es nichtmal an! Als wir dann auch wieder gehen wollten, meinte sie nur noch, sie hätte noch ein weißes kurzes Brautkleid, das Kleid wäre nur noch in einer Größe da und sie würde mich irgendwie darin sehen. Ich war bereit, mir das Kleid wenigstens anzuschauen. Sie kam die Treppe runter, und ich wusste schon bevor ich das Kleid überhaupt richtig gesehen hatte, dass es mein Kleid war! Ich probierte es an, es war zwar etwas zu groß aber dennoch perfekt! Dann kam der absolute Knaller: Da es ihr allerletzes Brautkleid war, war das Kleid reduziert, und zwar um 70 Prozent! Damit war es auch bezahlbar! Puh, ok, die Braut hatte ein Kleid, nun konnte nichts mehr schief gehen!

Unsere standesamtliche Hochzeit war eigentlich recht klein. In Luxemburg dauert diese Trauung nur 20 Minuten und ist eigentlich relativ unromantisch. Wir hatten aber das Glück, dass unser Bürgermeister das Ganze locker und trotzdem romantisch über die Bühne brachte. So kams, dass viele Tränen kullerten und gleichzeitig unheimlich viel gelacht wurde.

Dachte ich immer, bei der kirchlichen Trauung werd ich emotional, aber bei der 
standesamtlichen nie im Leben, so wurde ich ganz schnell eines Besseren belehrt. 
Wahrscheinlich weil uns da bewusst wurde, dass wir ab da so richtig offiziell und per Gesetz zueinander gehören und dieser ganze Akt war definitiv viel mehr als nur eine Unterschrift! 

Nach der Trauung wurden einige Fotos im Garten meiner Eltern geschossen. Aus zeitlichen, aber auch aus finanziellen Gründen hatten wir keinen Fotografen, der uns an dem Tag begleitet hat. Danach waren wir schön essen, im kleinsten Kreis und hatten einen insgesamt ganz wundervollen Tag! 

Nachdem die standesamtliche Trauung also vollbracht war, konnten wir uns in aller Ruhe um die große weiße Hochzeit im Juni 2014 vorbereiten. Auch wenn wir über die Monate immer wieder an der Hochzeit planten, so kam der eigentliche Startschuss mit dem Kauf des Brautkleides. Schon lange bevor es den Antrag gab hatte ich immer mal wieder nach Brautkleidern gesucht. Wie jede Braut stellte ich mir unglaublich viele Fragen.

Letztendlich war ich aber immer schon in die spanische Marke Pronovias verliebt gewesen. Gleich mehrere Kleider aus der brandneuen Kollektion fielen mir ins Auge. 
So schrieb ich mir eine heimliche Liste mit den schönsten Kleidern. Diese Liste hab ich an mein Brautgeschäft geschickt und gemeint, sie sollen mich anrufen, wenn sie alle Kleider da hätten. 
So kam es dann auch! Am 12.10.2013 hatte ich meinen ersten Termin. Ich nahm meine Mama, meine Schwester und auch meine Trauzeugin mit! Ich wusste, sie werden mich ehrlich beraten können und ihnen vertrau ich zu 100 Prozent! Gleich das erste Kleid 
gefiel mir unglaublich gut, aber ich hatte das Gefühl es fehlte noch das gewisse Etwas. Dann kam Kleid Nummer 2: Als ich es anfasste, bekam ich Herzklopfen. Es war verrückt! 
Als ich aus der Ankleidekabine kam, schossen sowohl meiner Mama als auch meiner Schwester Tränen in die Augen. Erst dann drehte ich mich zum Spiegel und dachte nur: Wow, MEIN Traum von Kleid!

Bevor die Anprobe war, hatten mir so viele gesagt, dass man spürt wenn man das richtige Kleid anhat. Ich habe das immer eher belächelt und gedacht „ja klar, man entscheidet sich halt auch für das Kleid, was einem am Besten gefällt!“. Da hatte ich falsch gedacht: Man spürt definitiv welches Kleid das Richtige ist!

Der Rest der Vorbereitungszeit war eigentlich sehr entspannt und schön: Unser Farbkonzept stand schon seit der standesamtlichen Trauung. Wir wollten alles in den Farben burgundy und ivory haben. Über ein Jahr im Voraus standen bei uns die wichtigsten also Dinge fest: Fotograf, Location, Kirche, Farbkonzept und Florist. Ich kann also nur jedem zukünftigen Brautpaar raten, die Hochzeit nicht zu überstürzen und sich alle Zeit der Welt zu nehmen um den großen Tag in aller Ruhe vorzubereiten! 

Tja, und weil halt alles so seine Zeit braucht, gibt es die Bilder von unserem "Grande Finale", unserem großen Tag, auch erst morgen für Euch! 

Bis morgen, ich freu mich!

Eure Magali

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