Kurz bevor unsere Anmeldung beim Standesamt ins Haus stand, veröffentlichte unsere Tageszeitung einen riesen Artikel über Dresdner Standesämter und ein Paar aus Hamburg, welches bereits Sonntag Abend mit dem Wohnwagen in Dresden vorfuhr und die Nacht mit Campingstühlen und Einweggrill vor dem Standesamt auf dem Fußweg verbrachte, damit sie am Montag Morgen auch wirklich ihren Wunschtermin bekamen. Die Anmeldung der Eheschließung erfolgte bis dato immer genau ein halbes Jahr im voraus.
Und genau davor hatte ich richtig Angst. Sich mit anderen in eine ellenlange Schlange zu stellen, um dann mitzubekommen, dass das Pärchen vor uns genau die gleiche Zeit am gleichen Tag als Wunschtermin hatten. Oh Gott, Horror, oder? Was tut man dann? Versucht man der Braut beim Rennen das Bein zu stellen, um sie zum Fallen zu bringen, damit man selbst der erste an der Tür ist? Vielleicht fängt man auch ein Gespräch an und versucht mit kleinen Sticheleien deren Termin für wirklich unpraktisch zu erklären, damit sie es sich doch vielleicht anders überlegen?
Wir persönlich hatten bei diesem Thema wieder richtig Glück. Da wir unsere standesamtliche Trauung in einer Außenstelle des eigentlichen Standesamtes durchführen ließen, wo am Tag nur 3 Paare getraut wurden, hatten wir also keinerlei Probleme uns dort eintragen zu lassen. Aber ich kenne dennoch mehr als genug Geschichten, wo oben genannte Situationen eingetroffen sind. Und was dann tun? Entweder Wunschtermin und Vorgängerbraut eliminieren oder eben nehmen was übrig bleibt. Damit es dazu nicht kommen muss, haben wir hier ein paar Tipps für Euch zusammengestellt.
Recherchiert im Internet, wann Anmeldungen zur Eheschließung in Eurem ortsansässigen Standesamt entgegen genommen werden. Meist findet ihr diese Informationen auf der Homepage vom Rathaus oder Ordnungsamt. Beachtet dann, dass immer beide Ehepartner bei der Anmeldung vor Ort sein müssen. Ersatzweise könnt ihr auch eine Vollmacht für den jeweils anderen ausfüllen. Informiert Euch hierzu gründlich, stimmt ein Detail nicht, kann ein Termin nicht reserviert werden.
Für die Anmeldung ist einiges an Unterlagen mitzubringen. Auch diese sind oft direkt auf der Rathaushomepage vermerkt. Dort ist auch erklärt, was beachtet werden muss, wenn ein Ehepartner nicht die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt oder wenn die Eheschließung im Ausland stattfinden soll. Was ihr auf jeden Fall dabei haben solltet, ist Euren Personalausweis oder euren Reisepass. Wir hatten zusätzlich die Personalausweise unserer Trauzeugen kopiert, das ist jedoch nicht immer Pflicht. Die Namen der Trauzeugen solltet ihr jedoch bereithalten.
Ebenso benötigt worden, sind unsere Geburtsurkunden. Da mein Mann in einer anderen Stadt geboren wurde, als wir geheiratet haben, musste ich eine beglaubigte Abschrift aus dem Geburtenregister beim dortigen Ordnungsamt beantragen. Beachtet- das dauert einiges an Zeit und auch etwas Geld (in unserem Fall jedoch nur 10 Euro)! Zusätzlich gab es online ein Formular zum Download, welches ebenso ausgefüllt mitgebracht werden musste!
Die Kosten für die Anmeldung der Eheschließung sind von Stadt zu Stadt unterschiedlich. Da in manchen Standesämtern noch keine modernen Bezahlmethoden eingezogen sind, haltet am besten einiges an Bargeld bereit! Wir haben für die Anmeldung insgesamt ca. 100 Euro bezahlt, zusätzlich kam bei uns noch die Überlieferung der Unterlagen mit Porto etc. hinzu, da wir ja in einer Außenstelle in einem anderen Stadtteil geheiratet haben. Mit ca. 70-150 Euro solltet ihr aber rechnen) Aber auch dazu findet ihr konkrete Angaben auf der Homepage eurer Stadt oder eures Rathauses.
Beim Gespräch mit eurer Standesbeamtin, oder vorab werdet ihr nach dem Buch der Familie gefragt. Dieses Buch bekommt ihr zur Eheschließung überreicht. Darin befinden sich dann eure Geburtsurkunden, oder die Abschrift aus dem Geburtenregister, eure Eheurkunde und, wenn vorhanden, die Unterlagen zu Euren Kindern. Solltet ihr euch auch kirchlich trauen lassen, kommt diese Urkunde ebenso mit rein. Bis vor zwei Jahren ca. war das einheitliche Format dieses Buches noch A5. Nun haben diese behördlich ausgestellten Formulare und Urkunden A4 Format. Ihr könnt euch oft direkt vom Standesamt eins aussuchen, oder ihr bestellt euch eins im Internet, da gibt es viele verschiedene und vor allem schönere Alternativen.
Ich hoffe, ich konnte euch hiermit ein paar Informationen liefern und etwas Licht in den Behördendschungel bringen!
Bis bald ihr Lieben,
Sarah
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