Sonntag, 23. November 2014

Brautkleidkauf Sarah

Eine Freundin betonte immer: „Wenn Du Dein Brautkleid anhast, dann merkst Du das, und dann wirst du es kaufen, glaub mir!“ Ich konnte von dieser Mystik bei meinem ersten Besuch im Brautmodenladen nicht ansatzweise etwas spüren. Ich hatte so viele Kleider an und bei jedem einzelnen hatte ich das Gefühl, wenn ich mir nur lang genug einrede, dass es schön ist, ist es das dann sicher auch. Noch dazu begann an diesem Tag bei mir eine ganz bösartige Grippe auszubrechen und mit diesen ganzen bekannten Symptomen von Gliederschmerzen über Kreislaufbeschwerden fand ich mich auch Jedes mal besonders hübsch anzusehen. *ironie off*

Am Ende meines Besuches ließ ich mir ein elfenbeinfarbenes, trägerloses Kleid, was ganz schlicht über und über mit kleinen Röschen besetzt war, zurücklegen. Es war leider nur in Größe 40 vorrätig, und das Umschneidern auf Größe 36 hätte um die 250 € gekostet, aber hey, man heiratet ja nur einmal, sagte ich mir innerlich. Und ja, irgendwie war es ganz niedlich das Kleid. Genau eine Nacht, nein, eigentlich nur eine halbe Nacht, hat es gedauert, bis ich wieder bei normalem Verstand war, und mich dafür entschieden habe, gleich am nächsten Tag im Geschäft anzurufen und das Kleid zum weiteren Verkauf freizugeben. Höchstwahrscheinlich war auch das ein Symptom dieser Grippe, dass man wohl etwas benebelt ist. Es wird eine andere Besitzerin finden, aber ich werde es definitiv nicht sein! Nein, denn ich heirate nur einmal und deswegen werde ich DAS perfekte Kleid irgendwo finden. Es ist doch schließlich mein Hochzeitskleid und mein Hochzeitskleid werde ich mir definitiv nicht schön reden. Es wird schön sein, basta!

Ich vereinbarte einen Termin für meine Mama, meine Trauzeugin, welche gleichzeitig meine Schwägerin ist, und mich in einem ganz kuscheligen Lädchen auf der schicksten Einkaufsstraße, welche Dresden zu bieten hat. Ich betrat am 3.12.2013 den Laden mit meiner Mama, sah meine Schwägerin bereits mit Sektchen in einem wahnsinnig gemütlichen Ohrensessel sitzen und bereits da war es um mich geschehen. Dieses hübsche Geschäft hatte es mir sofort angetan. Mit so vielen liebevollen Details, gemütlichem Licht, über und über kitschiger Einrichtung, fühlte ich mich sofort wohl. Die Verkäuferin begrüßte uns ebenso mit einem Sekt und setzte sich kurz zu uns, um sich von mir erzählen zu lassen, was ich mir denn vorstelle. Ich persönlich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass die Verkäuferin genauso aufgeregt war wie ich und bei jedem Satz, in welchem ich von meinem perfekten Kleid träumte, fingen ihre Augen mit an zu strahlen. Ich wollte auf jeden Fall ein Kleid mit Trägern und ganz eng anliegend, mit keinerlei Schischi. Eigentlich wurde es genau DAS gar nicht, aber jede Frau hat doch so ihre Vorstellungen, oder? Ganz nebenbei fand ich es noch sehr professionell, dass sie sich meine Meinung so intensiv angehört hat. Die Verkäuferin hatte sicherlich Ahnung und schon viele Typen Bräute kennengelernt, aber was hilft es mir, wenn sie meint, dass mir ein Tüllmonster gut steht, ich mich aber darin nie wohlfühlen würde?


Wir gingen zu viert durch den Laden und suchten ein paar Exemplare aus. Beim Gang durch das Geschäft zeigte mir meine Trauzeugin beiläufig ein Kleid, was am Eingang auf einer Puppe hing. Und ungelogen, ich bekam dieses Kleid seit dem ersten Blick, nicht mehr aus meinem Kopf. Ich probierte verschiedenste Kleider. Angefangen von ganz schlicht und elfenbeinfarben, bis hin zu pompös, weiß, Tüll, Seide, Spitze, alles, was der Markt zu bieten hat. Aber irgendwie schien die Verkäuferin mitbekommen zu haben, dass ich einen Blick auf das Kleid an der Puppe geworfen hatte und sagte endlich nach gefühlten 25  Kleidern: „Und jetzt hole ich IHR Kleid.“Es war ein Traum aus Spitze, trägerlos, schmal und eng geschnitten fing es erst an den Oberschenkeln an, breiter zu werden und endete in einem Rock aus Tüll, welcher von der auslaufenden Spitze bedeckt war. Als ich aus der Kabine kam, war es um mich und um alle anderen im Raum geschehen. Meine Mama hatte Tränen in den Augen und meine Schwägerin zückte ihr Handy und ließ es ganz aufgeregt knipsen. Das war mein Kleid.Wenn ich die Fotos meiner Trauzeugin anschaue, sieht man mich in 10 Kleidern, wie ich mich kritisch aber doch recht froh im Spiegel betrachte. Aber im elften Kleid strahle ich. An diesem Punkt habe ich verstanden, was meine Freundin mit ihrer Aussage gemeint hatte, dass ich schon merken würde, wenn ich mein Kleid gefunden habe. Und that´s the point. Genau dieses Gefühl musst Du spüren.

Und wenn ich jetzt zurückdenke, gibt es ganz viele Aspekte, die dieses Gefühl beeinflusst haben. Einer zum Beispiel ist die Farbe des Kleides. Ich hatte das Kleid in elfenbeinfarben bzw. creme an, was mir persönlich zwar steht, ich vom Hautton her aber eher gebräunt bin und in einem weißen Kleid nicht blass wirken würde. Dazu muss gesagt werden das es schon immer mein Traum war in einem weißen Kleid zu heiraten. Nicht Creme, nicht Eierschale sondern rein weiß. Und nun konnte ich das Kleid auch endlich in meiner Wunschfarbe Weiß tragen. Anzumerken ist, sollte man vom Hautton eher hell sein, empfiehlt sich eher ein cremefarbenes Kleid. Ein anderer Kaufgrund- die Größe. Bei diesem Kleid konnte ich auch meine genaue Größe wählen, sodass später nur Feinheiten geändert werden müssen. Ich habe mir unter anderem ein kleines Knöpfchen annähen lassen, damit ich die Schleppe zum Tanzen hochbinden konnte und an der Brust wurde der Stoff etwas abgenäht, so saß es fester und konnte nicht rutschen. Passende Unterwäsche fand ich ebenso in dem Geschäft, wobei ich sagen muss, dass ich persönlich darauf keinen großen Wert gelegt habe. Ich habe zwei BHs anprobiert und mich für einen davon entschieden. Punkt. Das hat mich zusammen 75€ gekostet. Zumal ich von allen vorgewarnt wurde, dass eine romantische und actionreiche Hochzeitsnacht eine absolute Farce ist. Außerdem kaufte ich einen Reifrock für ca. 35€. Dieser hilft beim Laufen und Balancieren des vielen Stoffs und schafft etwas Luftzufuhr. Das Kleid kam mit allem drum und dran also ca. 1050€.
Foto: Kai & Kristin Fotografie
Mir war es wichtig in keinem Laden zu kaufen, wo die Käufer nach Budget eingeteilt werden. Auch für „nur“ 500€ gibt es tolle Kleider und ich sehe keinen Grund, warum man mich anders behandeln muss, nur weil ich nicht so viel Geld für ein Hochzeitskleid ausgeben möchte. Ganz davon abgesehen, dass 500€ wahnsinnig viel Geld sind. Nach 3 Monaten Wartezeit wurde mein Kleid aus Paris geliefert, es empfiehlt sich also auch hier, viel Zeit einzuplanen. Noch dazu, wenn man eine Sommerhochzeit plant, denn in dieser Zeit haben die Brautmodengeschäfte mehr als genug mit den Bräuten zu tun. Letztenendes war ich mit meiner Wahl des Brautmodenladens total zufrieden, ich habe mich jederzeit sehr gut aufgehoben gefühlt und allein der Fakt, dass ich mit einer festen Umarmung mit meinem Kleid in der Hand aus dem Laden verabschiedet wurde, spricht für sich.
Bis bald ihr Lieben 
Eure Sarah

3 Kommentare:

  1. Ach, du wunderschöne Braut in deinem wunderschönen Kleid! Alles richtig gemacht! Finde ich ja klasse, dass ihr hier bloggt! Ihr seid gleich mal in meine Leseliste gehuscht :-)
    Wir hören und sehen uns aber bestimmt auf Instagram :-)

    Viele Grüße, Tina (tinzessin)

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    1. Liebe Tina, vielen Dank für Deinen lieben Kommentar und vielen Dank, dass wir Dich als Leser gewinnen konnten. Wir hoffen Du hast weiterhin viel Spaß auf unserer Seite! :)

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  2. Ich hätte auch nicht gedacht, dass es dieses "Das ist MEIN Kleid"-Gefühl wirklich gibt, aber es ist so. Ich trage ES aber erst nächstes Jahr :)

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