Freitags fand die standesamtliche Trauung statt. Ich habe ganz klassisch in meiner alten Wohnung mit meinen Eltern übernachtet. Da die kirchliche Trauung und Feier schon einen Tag später stattgefunden hat, kamen hier tatsächlich nur unsere Eltern, Brüder, sein Opa und Trauzeugen, so wie wir es eigentlich ursprünglich geplant hatten. Danach gingen wir gemütlich brunchen und dann auch wieder ziemlich bald nach Hause, um die restlichen Kuchen zu backen. So schön der Hochzeitstag begonnen hatte, so ätzend endete er. Als Steve abends die Blumendeko abholte, musste ich leider feststellen, dass die Floristin sich auf einer anderen Wellenlänge befand als ich. Weder mein Strauß, noch die Deko entsprachen nur annähernd dem, was ich mir vorgestellt hatte. Ich muss glaube ich nicht extra erwähnen, dass für mich der Tag gelaufen war.
In dem Moment, in dem wir aus der Kirche herausgekommen sind und sämtliche Kindergartenkinder von Steve vor uns standen, total zurechtgemacht und aufgeregt, weil sie wochenlang heimlich für uns etwas vorbereitet hatten, ist sämtlicher Stress und Druck einfach von uns abgefallen. Es wurde kein Gedanke mehr daran verschwendet, dass mein Kleid nicht richtig saß, das Make-up und die Haare mir nicht gefallen haben, oder der Gottesdienst furchtbar war. Es zählten nur Steve und ich. Wir hatten es geschafft, wir waren verheiratet und das war das einzige, was zählt.
Als Location hatten wir uns für ein hübsches, bodenständiges Restaurant entschieden. Wir wollten, dass es zu uns passt. So haben wir uns auch bewusst gegen Spiele entschieden. Dass unsere Gäste sich gut unterhalten können und so Spaß haben und nicht immer durch Spiele aus der Stimmung herausgerissen werden, stand im Vordergrund. Zudem war unsere Zeit im Restaurant auch begrenzt. Steve und ich haben unsere Hochzeit nämlich aufgeteilt. Es begann mit Sektempfang, Kaffee und Kuchen und Abendessen im Restaurant und endete damit, dass wir uns abends verabschiedeten und mit unseren Freunden (dem jüngeren Teil der Gäste) in einem Irish Pub weiter feierten. Ein Irish Pub fanden wir lustig, weil wir uns ja für irische Eheringe entschieden hatten. Dort trat die Acoustic Band meiner Trauzeugin auf und Steve überraschte mich mit einem Lied, was er für mich vorbereitet hat. Wer Lust sich hat sich das anzuschauen, wir haben es auf Youtube eingestellt.
Jetzt haben wir unseren ersten Hochzeitstag schon hinter uns. Und wir haben nicht einen Moment bereut, dass wir unsere Hochzeit so gestaltet haben, wie sie war. Wir würden auch nichts daran ändern. Naja ich würde gerne mehr von dem supertollen Essen futtern, was vor lauter Aufregung gar nicht möglich war, und die Friseuse zu mir nach Hause kommen lassen, damit ich nicht noch durch die Weltgeschichte rasen muss. Aber die kleine Anzahl der Gäste, das bodenständige Restaurant, dass ich meine Pumps nach dem Shooting gegen Chucks getauscht habe, wir in einem Pub auf Songs von Steves Band abgefeiert haben oder wir eine Superhelden-Hochzeitstorte hatten... Das würden wir nicht missen wollen.
Seid ihr neugierig auf meine gesammelten Pleiten und Pannen? Was alles noch so schief gegangen ist, im Nachhinein aber gar nicht mehr so wichtig war, das verrate ich euch im nächsten Teil meiner Hochzeitsreportage.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen